12 Dinge, die du beim Kauf eines Laminiergerätes beachten solltest

Laminiergeräte gibt es wie Sand am Meer. Allein Amazon-Shop listet bereits über 20 Seiten mit verschiedensten Angeboten. Für Heimanwender genügt für die gelegentliche Laminierung von Fotos und Schriftstücken sicherlich ein Gerät um die 30 EUR. Büros und Agenturen die ein höheres Laminieraufkommen haben, können natürlich mit höherwertigen Laminiergeräten viel schneller versiegeln und erreichen ein perfektes Ergebnis für ihre Kunden.

Vom Preis abgesehen gibt es ein paar wichtige Grundwerte, auf die du vor dem Kauf eines Laminiergerätes besonders achten solltest:

1. Handlichkeit

Kabelschacht am Laminiergerät

Ein Kabelschacht erweist sich am Laminiergerät meist als äußerst praktisch beim Transport

Gerade Heimanwender, die das Laminiergerät nur gelegentlich benutzen, sollten darauf achten dass es klein leicht und handlich ist, wie zum Beispiel der Geha Laminator Home & Office A4. Denn dann kann es auch mal schnell vom Schreibtisch verschwinden und in die Ecke gepackt werden. Ein paar Laminiergeräte wie das  haben sogar einen praktischen Tragegriff. Andere wiederum lassen beim Transport die Kabel in einem Kabelschacht verschwinden.

2. Format

Natürlich entscheidet das Format grundlegend über das Laminiergerät. Viele Hersteller bieten ihre Geräte als Serien für A4 und A3 Format an. Hier solltest du dir im Vorfeld klar sein, was das größtmögliche Laminierformat sein wird, welches du brauchst. Wichtig zu wissen: kleinere Formate lassen sich immer laminieren. Zum Beispiel kannst du mit einem A4 Laminiergerät auch A5 Flyer, A6 Kärtchen oder Visitenkarten laminieren.

3. Aufwärmdauer

Bei der Heißlaminierung brauchen die Rollen eine bestimmte Zeit um auf Betriebstemperatur zu erhitzen. Je kürzer diese ist, desto schneller kannst du mit Laminieren loslegen. Auch hier gibt es riesige Unterschiede – von beachtlichen 2 bis nervenraubenden 8 Minuten ist alles dabei. Jenachdem wie häufig du laminierst und das Gerät anschaltest, desto mehr solltest du auf eine kurze Aufwärmphase achten. Gute Geräte für Heimanwender sind hier das Amazon Basics Laminiergerät, für Büros zum Beispiel der Fellowes Titan A4 mit nur 4 Minuten.

4. Foliendicke

Laminiergerät Fellowes 3i A4 - Bedienfront

Einige Laminiergeräte wie das Fellowes 3i können ihre Temperatur mehrstufig der Foliendicke anpassen.

Natürlich ist die unterstützte Foliendicke auch ausschlaggebend. Die wird von vielen Herstellern in mic angegeben. Der richtige Wert hängt natürlich immer davon ab, was du laminieren möchtest. Für einfache Fotos reichen Laminierfolien von 80mic Dicke. Ausweise und wichtiger Dokumente werden wirklich knickfest versiegelt bei 125 mic. Und der Witterung ausgesetzt und richtig solide Warntafeln für den Außenbereich benötigen beispielsweise über 200 mic. Generell gilt: je dicker die Folie, desto besser geschützt, weniger biegsam und knicksicherer ist das einlaminierte Dokument. Ein Gerät das besonders dick laminiert ist das Leitz iLam touch A3 mit sagenhaften  250mic.

5. Dicke der Materialien

Nicht nur die dicke der Folien ist ausschlaggebend – sondern auch wie dick die einzuschweißenden Materialien und Dokumente sein dürfen. Nicht immer, aber in den meisten Fällen geben die Hersteller hier eine Maximaldicke an. Wie bei der Foliendicke hängt es ganz von deinen Vorhaben ab, welches Gerät für dich in Frage kommt. Möchtest du eher dünne Kopien oder Fotos versiegeln – oder aber doch dickere Gemälde, Speisekarten oder Warntafeln.

6. Heiß- und Kaltlaminierung

Heißlaminierung eignet sich für bombenfesten und dauerhaften Verschluss von wichtigen Dokumenten mittels extremer Hitze. Kaltlaminierung arbeitet dagegen mit Druck und versiegelt nicht ganz so fest – dafür aber wieder rückstandlos ablösbar. Die genauen Unterschiede beider Verfahren kannst du nochmal in meinem Artikel hier nachlesen.
Viele Geräte beherrschen auch Kaltlaminierung: darauf sollest du auf jedem Fall achten, wenn du hitzempfindliche Dokumente wie Kassenzettel, Ultraschallbilder, Laserkopien oder auch Fahrausweise versiegeln willst.

7. Regelbare Temperatur

Laminiergerät Olympia A3040 - Bedienung

Das Olympia 3040 Laminiergerät lässt sich anhand eines Drehreglers bequem an die einzuführende Foliendicke anpassen.

Bei der Heißlaminierung ist es wichtig, die Temperatur an die benutzte Folienstärke anzupassen. Denn wenn du zu heiß laminierst, können dünne Folien zerschmelzen – sogar das innenliegende Dokument kann beschädigt werden. Dagegen verschmelzen zu lauwarm laminierte Folien zu wenig miteinander und könnten sich später wieder lösen.
Viele Laminiergeräte wie das Olympia A3040 verfügen deswegen über einen manuellen Temperaturregler. Profigeräte wie der Leitz iLam A3 erkennen sogar automatisch die eingelegte Foliendicke und schalten innerhalb von Sekundenbruchteilen auf die richtige Temperatur.

8. Laminiergeschwindigkeit

Die Laminiergeschwindigkeit gibt an, wieviel Millimeter ein Laminiergerät pro Minute durch seine Rollen zieht. Auch hier gibt es eine große Spanne: von 200 bis ganzen 900mm/Minuten. Generell ist es ratsam für Heimanwender ab 300mm/Minute einzusteigen – das entspricht umgerechnet ca. einem A4 Blatt in einer Minute. Für gelegentliche Laminierungen ist das völlig ausreichend. Möchtest du viel versiegeln, rate ich dir zu einem Gerät ab 450mm/Minute wie dem Amazon Basics Laminiergerät. Grafikagenturen und Copyshops sollten sich im Highend-Bereich umschauen. Hier setzt der Leitz iLam A3 mit bis zu 700mm/Minute absolute Bestmarken in Sachen Geschwindigkeit.

9. Einführschienen / Auswurffächer

Fellowes Saturn 3i Laminiergerät A3 - Ablage

Die Ablage an einem Laminiergerät bewirkt, dass die Folien beim Auswurf nicht knicken.

Gerne vernachlässigt aber dennoch hilfreich sind Einführschienen. Sie helfen dir, die Folie gerade und akkurat zwischen die Rollen zu führen, ohne dass das dazwischenliegende Dokument noch im letzten Moment verrutscht. Auswurffächer wirst du auch schnell zu schätzen wissen: nach dem Laminieren fallen hier die fertigen, heißen und noch knickanfälligen Folien hinein ohne zu beschädigen und können in Ruhe abkühlen. Einführschienen und Auswurffächer sind somit zwar keine Plicht aber eine große Hilfe für dich. Umso besser wenn ein Laminiergerät damit ausgestattet ist, wie das Peach PL102 Laminiergerät.

10. Anzahl Rollen / Riemenantrieb

Die Art des Antriebes spielt nur eine untergeordnete Rolle. bei deiner Recherche wirst du auf 2 oder 4 rollige Laminiergeräte treffen – oder aber welche mit Riemenantrieb. Generell gilt zwar, dass mehr Rollen die Folien sauberer führen und natürlich besser und gleichmäßiger verschweißen. Bei hochwertigen Geräten sind die Qualitätsunterschiede aber minimal.

11. Folien dabei

Laminiergerät Peach PL102 Zubehör

Dem Laminiergerät Peach PL102 liegen von Haus aus verschiedengroße Laminierfolien bei.

Viele Laminiergeräte kommen mit beigelegten Folien. Sieh das einfach als nette Dreingabe zum direkten Ausprobieren. Denn die Folien sind in der Regel genau auf das Laminiergerät abgestimmt und die Hersteller wollen natürlich dir damit das Gerät anhand bester Laminierergebnisse . Wenn ein Laminiergerät ohne Folien nur etwas weniger kostet als das gleiche Gerät mit ein paar

Wichtig sind hier aber auch die Folgekosten: Wenn das Laminiergerät nur richtig gut mit Herstellereigenen Folien arbeiten kann, bist du langfristig an diese gebunden. Da lohnt es sich schon vor der Anschaffung zu schauen, wie teuer entsprechende Folienpakete sein werden. Das ist genauso wie das Drucker / Tintenpatronen Prinzip.

12. Spezielle Funktionen

Einige Laminiergeräte Hersteller werfen gerne mit marketingschweren Schlagwörtern wie “HeatSwap” Technologie, “Easier Access” oder “Antiblocker-Funktion” um sich. Darauf solltest du jedoch nicht primär beim Kauf achten. Denn generell gilt: gute Ergebnisse erzielst du, wenn zu allererst die Grundwerte deines Laminergerätes stimmen. Das sind hauptsächliche die oben genannten Punkte 1 – 11.

Passt da schon etwas nicht, wird es auch nicht eine “HeatSweap” Funktion rausreißen. Erwarte deswegen von solchen hochangepriesenen Spezialfunktionen keine Wunder und betrachte sie am besten als das an, was sie wirklich sind: nette Dreingabe.

Ich hoffe ich konnte dir einiges näher erklären. Im Folgenden findest du noch einmal eine Tabelle nach Nutzung sortiert. Je nachdem wie intensiv die laminierst siehst du in der Übersicht, auf welche Werte du bei dem Kauf von einem Laminiergerät besonders achtgeben solltest:

Amazon Basics Laminiergerät
  • Absoluter Preistipp für Einsteiger
  • A4 Format
  • 2 Rollen Antrieb
  • 4 Minuten Aufwärmphase
  • 80 - 125 mic Folienstärke
  • 450mm/min. Laminiergeschwindigkeit
  • zweistufiger Regler, Amazon-Qualität
Olympia 3040
  • Gerät mit vielen Einstellungsmöglichkeiten
  • A3 Format
  • 4 Rollen Antrieb
  • 3 -5 Minuten Aufwärmphase
  • 75 - 150 mic Folienstärke
  • 400mm/min. Laminiergeschwindigkeit
  • 4 Rollen Antrieb, 100 Folien inklusive
Peach PL115 Laminiergerät
  • Die schnell einsatzbereite Maschine
  • A3 Format
  • 2 Rollen Antrieb
  • 1 Minute Aufwärmphase
  • 80 - 125 mic Folienstärke
  • 530mm/Min. Laminiergeschwindigkeit
  • extrem kurze Aufwärmdauer
Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Chris

Ich bin Chris, Grafiker und ehemaliger Werbedesigner mit langjähriger Erfahrung in der Nutzung von Druck- und Laminiergeräten. Mein Interesse für die zugrundeliegende Technologie führte dazu, dass ich zahlreiche Laminiergeräte untersucht und getestet habe, was schließlich zur Entstehung dieses Ratgebers führte. Durch meine engen Beziehungen zu Herstellern wie Fellowes, Leitz und Peach kann ich spannende Einblicke durch Interviews und Vorstellungen neuer Modelle bieten. Mein Ziel ist es, dir bei schwierigen Kaufentscheidungen zu helfen und mit nützlichen Tipps und Tricks beim Laminieren zu unterstützen.